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Die Fachliteratur hat seit langem festgestellt, daß die Personen mit Hochbegabungen bestimmteEntwicklungseigenschaften haben, die einerseits mit positiven Indikatoren (z.B. mächtiges Arbeitserinnerungsvermögen), andererseits mit negativen (z.B. psychomotorische Ungeschicklichkeit) verbunden sein können. Diese verwirrenden Tatsachen bedingen Schwierigkeiten, und die dadurch bewirkten Vedrschiedenheiten verlangen maßgeschneiderrte pädagogische Anpassungen.
Im allgemeinen variieren die Indikatoren, die die Eignungen charakterisieren, in ihrer Art und in ihrer Intensität. Das Konzept von anisauxie oder Wachstums- oder Entwicklungsungleichheit ( an = "nicht", - is[o ], = "gleich", auxie = "Entwicklung"), unter Zuhilfenahme vielfacher Kriterien, in intra-individueller Form oder in zwischen-individueller Form oder auch noch zwischen sozialen Sektoren oder ganzen Gesellschaften beobachtet. Es ist ein bio- soziopsychologisches Konzept und daher ein historisches. Es charakterisiert alle Entwicklungsungleichheiten, ob sie als vorteilhaft oder hemmend eingestuft werden, und ist Bestandteil einerInterdisziplinarität, deren gemeinsamste Regel es ist. So können überbegabte Kinder im intellektuellen Bereich manchmal oder auch nicht sehr entwickelte oder durchschnittliche Eignungen in anderen Bereichen, wie jenen der Lektüre, der Schrift, der Wortgewandtheit, des Erfindungsgeistes, der Geschicklichkeit oder der motorischen Kraft jedweder Art, usw., besitzen.
Das Anpassungsvermögen dieser mehrdimensionalen Vielfalt an die interpersonnellen Beziehungen oder an die Integrierung in Gruppen kann vom Fähigkeitsvermögen zur Geselligkeitsbildung abhängen, kann aber auch durch gezielte grundlegende Eignungsmaßnahmen in diesen Bereichen gefördert werden, d.h. durch ein direktes Eingreifen und Einwirken auf die konstitutiven Eigenschaften der Hochbegabung. Dieses Intervenieren kann individuell oder gemeinsam vonstatten gehen.
Es ist offensichtlich, daß eine psychologische Intervention,die nur auf die Feststellung der Eignungen ausgerichtet ist, und die die Handlungsetappen der Begabtheitsfeststellungswissenschaft und deren vertiefendes Vorgehen nicht berücksichtigt, schnell als sehr ungenügend erscheint, selbst wenn sie einen nützlichen Auslösereffekt haben kann.
Es ist also umso schädlicher, vereinheitlichte erzieherische Maßnahmen auf der Familien- und Schulebene vorzuschlagen, da die Entwicklungsprofile der Begabungen des Individuums, sowie auch zwischen Individuen oder zwischen sozialen Kreisen viel heterogener sind. Diese Heterogenität nimmt glücklicherweise inzwischen in den Schulen (und sogar in den Familien)zu.
Dadurch bereitet sie glücklicherweise eine Gesellschaft vor, die immer weniger durch eine stabile und enge geographische Nachbarschaft bedingt ist.
So kommt es,
daß die Erhebung der Begabtheitskriterien, die Analyse und
das Steuern ihrer Wechselwirkung in sich selbst ein Unternehmen
darstellt, das gleichzeitig sowohl die partiellen interaktiven
Beiträge als auch eine Gesamtkoordinierung erfordert. Es
ist dies eine wesentliche Orientierungsaufgabe für Eurotalent.